Das Abitur ist rum. Alle Prüfungen sind überstanden. Die gehassten Fächer, die man nie wieder sehen will, sind weg. Jetzt beginnt die Freiheit. Aber was nun? Bei den meisten stellt sich die Frage, ob mit dem Studium direkt begonnen wird oder doch ein Jahr Pause zwischendrin sein soll. Was ist nun besser? Hier möchte ich einige Argumente für die beiden Möglichkeiten beschreiben. Denn eines ist klar, beides hat Vor- und Nachteile.
Gap Year – ein Jahr Pause
- Sich selbst finden: Was will ich mit meinem Leben überhaupt anstellen? Was sind meine Ziele und erst recht was ist der Sinn meines Lebens? Diese Gedanken sind vielen Abiturienten im Kopf, wenn sie die Schule frisch verlassen haben. Ein Jahr Pause verbunden mit „Work and Travel“ (Arbeiten und Reisen) durch Asien und Australien kann dafür sehr hilfreich sein. Hier hat man die perfekte Möglichkeit – fern vom Einfluss der Eltern – sich selbst und seine Wünsche kennen zu lernen.
- Studienfach finden: Wenn es einfach wäre zu wissen, welcher Studiengang zu einem passt, dann würde es wohl keine Studienabbrecher mehr geben. Oft ist die Richtung schon recht früh klar, lieber eher technisch z.B. an einer technischen Hochschule, wie der ETH Zürich oder dem KIT Karlsruhe oder doch lieber künstlerisch. Das ist oft schon sehr früh klar, aber welcher Studiengang genau? Mir liegt Mathe besser als Sprachen, aber irgendwas mit Medien möchte ich auch noch machen, aber Informatik klingt so hart? Wenn man vor der Qual der Wahl steht ist ein Gap Year die perfekte Möglichkeit sich nochmal selbst kennen zu lernen. Für diesen Fall eignen sich Praktika bei denen man seine Interessen nochmal besser kennen lernen kann. Ist die IT-Branche wirklich die richtige für mich, Michael? Oder sollte ich mich besser neu orientieren?
Direkt mit dem Studium beginnen
- Studienfach schon gefunden: angenommen du träumst schon seit Jahren von einem Betriebswirtschaftslehre-Studium an der LMU München. Du kannst dir diesen Wunsch erfüllen, aber nun entscheidest du dich für ein Gap-Year? Ja, das kann Sinn machen, wenn du noch die Welt davor entdecken möchtest, aber wieso das Studium verschieben, wenn man hinterher noch viel mehr Möglichkeiten hat und Türen öffnet. Gleichzeitig validierst du erst, wenn du tatsächlich mit dem Studium angefangen hast, ob es zu dir passt. Meiner Meinung nach sollte man mit dem Bewusstsein in ein Studium starten, dass man Scheitern könnte. Was bringt es ein Jahr auf sein Wunsch zu warten und dann festzustellen, dass es nichts für einen ist? Genau, das bringt Selbstzweifel und eine Menge verlorene Zeit.
Fazit
Ich glaube es ist tatsächlich auch ein wenig Typsache, was die bessere Entscheidung ist. Für mich kam ein Gap-Year quasi nicht in Frage, da ich mich erstens zu spät darum gekümmert hätte und zweitens relativ klar wo und was ich studieren möchte. Da ich schnell hinterfragen wollte, ob meine Studien- und Fächerwahl die richtige für mich ist, wollte ich sofort loslegen. Was man nicht vergessen darf, dass ein Studium auch sehr hart und schwer sein kann. Es gibt Fächer, die liegen besser und andere die fallen einem deutlich schwerer. Wenn man weiß was man will, kann man das alles bisschen einfacher sehen und man zweifelt weniger an dem was man da tut.